Wie komme ich eigentlich zu einem Verlasspferd? Gelassenheitstraining am 16.09.2018

Ja, wie geht das eigentlich, dass mein Pferd entspannt und verlässlich Herausforderungen meistert? Anstatt, wie es ihm sein Instinkt diktiert, einfach erst mal wegzurennen und dann aus sicherer Entfernung zu schauen, ob es überhaupt gefährlich war?

Für die ganz ungeduldigen geht es hier direkt zur Lösung:

Gelassenheitstraining Ausschreibung (klick) und Anmeldung (klick)

Als Beute- und Fluchttier nimmt das Pferd jede winzige Veränderung in der Umgebung wahr, nur durch seine extrem feine Wahrnehmung und jederzeit totale Präsenz konnte es bis heute überleben. Auch wenn es inzwischen überwiegend in einer weitgehend sicheren Umgebung unterwegs ist, wird das Pferd immer noch von seinem Überlebens-Instinkt gesteuert.

Deshalb ist es so wichtig, dass es lernt, diesen zu überwinden und ins Denken zu kommen!

Das ist nur möglich durch totales Vertrauen in „seinen“ Menschen. Besonders, wenn es alleine, ohne Schutz der Herde, unterwegs ist in – womöglich noch fremdem – Gelände und der Menschenfreund auf seinem Rücken sitzt anstatt vorauszugehen, wie es in der Herde der Fall wäre, ist Vertrauen die notwendige Grundlage, dass das überhaupt funktionieren kann. 

Hier ein Beispiel, wie dieses Vertrauen aussehen kann

In der Wildnis wäre ein Pferd alleine sehr wahrscheinlich nicht lange am Leben und würde so schnell wie möglich die Nähe anderer Pferde suchen. Dieses Programm wirkt auch heute noch sehr stark in unseren domestizierten Pferden.

Je nach Typ, Rasse, Charakter, Aufzuchtsbedingungen und v.a. Art der Ausbildung fallen die Reaktionen auf dieses Überlebensprogramm sehr unterschiedlich aus:

Die verschiedenen Pferdetypen

Die sogenannten Norpferdtypen, zu denen z.B. Norweger, Islandpferde und auch Kaltblüter gehören, aber auch Gebirgsrassen wie Haflinger oder Bosniaken bleiben oft schon von weitem stehen, um erst mal zu schauen, ob man flüchten muss, da sie 1. Energie sparen müssen in rauhen Umgebungen und 2. im Gebirge das Flüchten sehr gefährlich sein kann.

Die sog. Südpferdtypen, also alle Blüter, und Rassen, die aus weiten Ebenen stammen, z.B. Araber, sind i.A. schneller in ihren Reaktionen und flüchten oft sofort. 

Natürlich gibt es in allen Rassen solche und solche Charaktere und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Dazu kommt, dass heutzutage viele Rassen aus sehr unterschiedlichen Typen gekreuzt und oft „veredelt“ wurden, da das Zuchtziel meistens nicht mehr in einem zuverlässigen Charakter und Vielseitigkeit begründet ist, sondern eher sportlichen Hintergrund hat und auf Höchstleistungen abzielt.

Generell kann man davon ausgehen, dass Pferde mit von Natur aus sehr hoher Kopfhaltung eher zu explosiven Reaktionen und zum Flüchten neigen als Pferde und Ponies mit von Natur aus eher niedriger Kopfhaltung. Von Natur aus sehr neugierige und verspielte Pferde sind normalerweise entspannter im Umgang mit ungewohnten Dingen. 

Prägende Erfahrungen

Aber unabhängig davon, welchem Typ und welcher Rasse ein Pferd zugeordnet wird, spielen die Erfahrungen im Fohlenalter und während der Ausbildung eine wesentliche Rolle. Fohlen, die von Anfang an sozusagen im Windschatten der Mutter und in der Geborgenheit der schützenden Herde ihre ersten Erfahrungen machen dürfen, werden auch später selbst-bewusster sein und mehr Selbstvertrauen haben. Leider sind diese optimalen Bedingungen nur selten gegeben.

Umso wichtiger ist es, sich die Zusammenhänge bewusst zu machen, und zu lernen, wie man einem Pferd helfen kann,

  1. ein wirklich tiefes Vertrauen in den Menschen aufzubauen
  2. sich in unserer heutigen, für Pferde oft sehr bedrohlichen Umwelt, sicher zu fühlen
  3.  im Zweifelsfall seinen Instinkt zu überwinden und auf den Menschen zu „hören“

Wie das geht, kannst Du in meinem Tellington-Gelassenheitstraining am Sonntag, den 16. September 2018 bei uns in Johanniskirchen/Ndb. lernen.

Du kannst dazu Dein eigenes Pferd mitbringen oder mit einem Pferd von uns üben.

Wer von weiter her kommt, hat die Möglichkeit, in unserem gemütlichen Ferienhaus günstig vor Ort zu übernachten.

Fassen wir zusammen:
  1. Wenn Du ein gelassenes und zuverlässiges Pferd möchtest, solltest Du bereits bei der Auswahl Deines neuen Gefährten sehr aufmerksam sein und vielleicht auch mal die Emotionen ein bisschen beiseite schieben.
  2. Achte bei Typ, Rasse und Gesamterscheinung auf die Reaktionen, die das Pferd zeigt
  3. Wie verhält es sich in der Herde? Wie ist die typische Kopfhaltung? Wie sind die Haltungsbedingungen? Gibt es viele Reize, die die Flexibilität fordern? Wie geht das Pferd damit um?
  4. Versuche, möglichst viel über die Aufzuchtsbedingungen, und falls das Pferd schon ausgebildet ist, über die Art der Ausbildung herauszufinden.
  5. Sollte Dein Pferd sehr unsicher sein oder sich in fremder Umgebung ganz anders verhalten als im gewohnten Umfeld, dann sollte es noch einmal neu die Grundlagen lernen.
  6. Falls Du ein sehr gelassenes Exemplar als Gefährten hast, freue Dich und sei dankbar und stolz! Falls nicht, erarbeite konsequent und Schritt für Schritt ein tiefes Vertrauen, das Euch über alle Schwierigkeiten trägt.

Auf jeden Fall solltest Du als Pferdebesitzer*in Dich bemühen, möglichst viel über Pferdeverhalten zu lernen, das Verhalten der Pferde untereinander und in der Herde beobachten und v.a. lernen, die subtilen Signale, die das Pferd Dir ständig schickt, bestmöglich zu verstehen und angemessen – aus Sicht des Pferdes! – darauf zu reagieren. Nur so wird es willens und in der Lage sein, sich in schwierigen Situationen – wiederum aus Sicht des Pferdes, uns fällt oft gar nichts „Gefährliches“ auf! – Dir anzuvertrauen.

Denke daran: Das Pferd hat immer Recht!

In unserem Gelassenheitstraining lernst Du:

  1. Einfach zu erkennende Anzeichen, dass Dein Pferd Stress hat, auch wenn das noch gar nicht so offensichtlich scheint
  2. Angemessener Umgang mit Stresszeichen
  3. Aufgaben sinnvoll aufeinander aufbauen
  4. Aufgaben, die offensichtlich zu schwierig sind, in kleinere Schritte zu zerlegen und anschl. wieder zusammenzubauen
  5. Zu erkennen, ob Dein Pferd über- oder unterfordert ist
  6. Wie lange Du trainieren kannst und wann du aufhören oder etwas anderes machen solltest
  7. Wie Du im Alltag die Flexibilität Deines Pferdes ohne zusätzlichen Aufwand trainieren kannst

Ich freue mich, wenn wir uns am 16. September sehen 🙂

Hier nochmal die Links zur Ausschreibung (klick) und zur Anmeldung (klick)

Ich wünsche Dir einen wunderbaren Herbst 

Deine Beate

 

Bleib im Vertrauen … und geniesse den Augenblick 🙂

 

 

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